Für eine 19-Jährige, die gerade den größten Erfolg ihrer Karriere gefeiert hatte, war die Wattenscheiderin fast schon professionell cool. „Ich habe im letzten Versuch gleich beim Absprung gemerkt: Das wird was. Dass es am Ende mit zwei Zentimetern Vorsprung wirklich reichen würde – das ist einfach schön.”
Dramatik brachte aber nicht erst Moguenara in den Wettkampf. Auch die Damen Bauschke und Nadja Käther (Ahrensburger TV) verstanden sich auf ein spannendes Drehbuch in der Sandgrube. Dabei hatte es das Duo bei seinen Planungen allerdings auf den Kampf um Gold abgesehen.
Bis zum letzten Versuch wechselte ständig die Führung. Mal lag Käther mit 6,10 Metern vorne, dann Bauschke mit 6,12 Metern. Im vierten Versuch konterte Käther mit 6,26 Metern. Bauschke wollte kontern, legte aber einen Fehlversuch hin. Im fünften Durchgang hatte die Berlinerin aber die passende Wendung für ihr Drehbuch gefunden und landete bei 6,28 Meter.
Dann kam Moguenara. Und ihr sechster Versuch. Der hielt keinen Weitsprungfan im Stadion auf den Sitzen. Schnell im Anlauf war die Wattenscheiderin bis dahin schon immer gewesen. Aber nicht treffsicher am Brett. Drei Fehlversuche machten deutlich, wo die Probleme der 19-Jährigen lagen. „Ich habe überhaupt keinen Rhythmus gefunden. Erst im letzten Versuch hat es hingehauen.” Das aber richtig. Als Punktlandung zum Titel.