Dementsprechend locker und gelöst präsentierten sich die Verantwortlichen um den Vizepräsidenten des FLVW, und Chef der Leichtathleten, Hans Schulz. Der war so locker, dass er den Werbespruch eines bekannten Privatsenders auf die Juniorenmeisterschaften anwendete: „Willkommen zu Hause. So will ich gerne diese Titelkämpfe beschreiben.” Warum? „Einfach, weil nach den gigantischen Jugendmeisterschaften in Berlin der Athlet wieder im Mittelpunkt der Titelkämpfe steht.”
Hans Schulz Foto: WAZ, Mike Röser
Dieses Gefühl wollen deutlich mehr Aktive nachempfinden als in ersten Planungen vorgesehen. Daher musste der Zeitplan gestreckt werden. Die Wettkämpfe starten Samstag um 11.20 Uhr und enden um 19.20 Uhr. Am Sonntag geht es um 9.30 Uhr los. Beendet werden die Titelkämpfe nach der 3 x 1000 Meter-Staffel der Junioren um 17.50 Uhr.
An der Spitze der Teilnehmer stehen drei Deutsche Meister aus Nürnberg und drei Weltmeister von den U 20-Titelkämpfen im polnischen Bydgoszcz. Einer ist der Leverkusener Robin Schembera, der bei seinem Start über 800 Meter genauso hoch favorisiert ist wie 200 Meter-Mann Daniel Schnelting vom LAZ Rhede. Gleiches gilt bei den Juniorinnen für Mittelstrecklerin Denise Krebs vom TV Wattenscheid, die bei in Nürnberg über 1500 Meter siegte.
Mit internationalen Weihen im Gepäck gehen drei frischgebackene U 20-Weltmeister in Recklinghausen an den Start. Da ist erst einmal Kugelstoßer David Storl aus Chemnitz. Allerdings muss er in Recklinghausen mit der 7,26 Kilogramm schweren Kugel antreten und kann nicht die 6 Kilogramm-Kugel der WM benutzen. Ebenfalls mit Gold dekoriert wurde Diskuswerfer Gordon Wolf aus Magdeburg. Er muss sich im Stadion Hohenhorst aber mit Top-Favorit Martin Wierig auseinandersetzen, der in diesem Jahr schon drei Meter weiter warf.
Einen tollen Wettkampf verspricht der Hochsprungwettbewerb der Juniorinnen. Hier stellt sich die erst 16-jährige Kimberly Jess (Rendsburg) als U 20-Weltmeisterin der Konkurrenz. Den berühmtesten Vater hat Hammerwerfer Sergej Litvinov. Sein Vater wurde im Trikot der Sowjetunion 1988 in Seoul Olympiasieger im Hammerwerfen.
In diesen illustren Feldern sind einige Lokalmatadoren dabei. Für den Recklinghäuser LC starten Sprinter René Bastkowski und Hürdensprinterin Bianca Broda im Einzel. Bastkowski ist zudem im 4 x 100 Meter-Quartett vertreten. Moritz Heitkamp vertritt den SuS Bertlich über 400 Meter, das Langstreckentrio Thorben Dietz, Sören Hopmeier und Florian Laukamp läuft für die LG Dorsten die 3 x 1000 Meter. Vervollständigt werden sie durch Christina Haack (Recklinghausen/TV Gladbeck).
Bei diesen Aussichten gerät Sportdezernent Georg Möllers ins Schwärmen. „Das wird eine tolle Veranstaltung, die sich kein sportinteressierter Recklinghäuser entgehen lassen sollte. Vor allem, da der Eintritt frei ist.”